Der mit dem Wolf spielt
[Trad. - Klaus Fanz]
Die Sage von der Geigersheide
Spät war es geworden auf einer Tanzveranstaltung in Wilhelmsfeld. In dunkler Nacht musste der Geigenspieler den Rückweg ins Neckartal antreten. Auf der Höhe zwischen Wilhelmsfeld und Ziegelhausen konnte der Fiedler die Fallgrube nicht erkennen, in die er hineinfiel. Der Sturz war glimpflich, aber er blickte zwei feurigen Wolfsaugen antgegen. Das Raubtier war nämlich schon vorher in die Grube geraten. In seiner Not, nicht von dem Tier angefallen zu werden, begann der Geiger auf seinem Instrument Musikstücke zu spielen, die ganze Nacht hindurch. Eine Saite nach der anderen riss, so dass er zum Schluss nur noch auf einer Saite spielen konnte. Aber es gelang ihm dadurch, das wilde Tier zu besänftigen. Nun aber wurde es schon hell. Die Musik lockte einen Jäger herbei, der den Geiger aus seiner gefährlichen Lage befreite. Seitdem wurde diese Gegend vom Volksmund "Geigersheide" genannt.