Windpark Lammerskopf
Lammerskopf - Chronologie
27.09.2023 Informationsveranstaltung von NOW
21.08.2023 CDU lehnt "Lammerskopf" - Windpark ab.
19.07.2023 Informationsveranstaltung Stadt Heidelberg
12.07.2023 Interview mit BM Schmidt-Lamontain
08.07.2023 Sternmarsch zum Lammerskopf/Münchel
28.06.2023 Friday's for Future fordern Windpark
23.06.2023 Mahnwache auf dem Büchsenacker
14.06.2023 B90/Die Grünen - Begehung
03.05.2023 Ausschreibung durch Forst BW
21.04.2023 Der Gemeinderat Heidelberg beschließt die Teilnahme an der Ausschreibung
Der Lammerskopf ist Teilgebiet am rechten Rand der Kammlinie vom Dossenheimer Kopf beim Langen Kirschbaum über 6 km zum Neckar gegenüber der Orthopädischen Universitätsklinik. Damit sind auch die beiden höchsten Berge im Bereich der "Forst Baden - Württemberg" auf Ziegelhäuser (Heidelberger) Gemarkung genannt. (ca. 500 m)
Dieses Kammlinie bildet in etwa die Gemarkungsgrenzen zu Kleingemünd, Schönau und Wilhelmsfeld. Weitere markante Punkte auf dieser Linie sind "Geigersheide", "Sitzbuche", "Münchel" und "Lärchengarten". Sie sind derzeit alle mit schmalen Waldwirtschaftswegen verbunden.


Sachlage
Das Land Baden - Württemberg hat auf "seinen Forstflächen" Anfang 2023 Gebiete ausgewiesen, die sich wegen günstiger Windverhältnisse für Windparks eignen, um Strom regenerativ zu erzeugen. Diese Windverhältnisse versprechen um ca. 20% mehr Energieerzeugung als bei Standorten im Tiefland. Man spricht aktuell von 15 Winkraftwerken auf dem "Lammerskopf", wobei konkret der "Lammerskopf" sicherlich keine 15 Windräder aufnehmen kann. Optional ist jetzt in der Diskussion die gesamte Kammlinie (rot) gemeint, wobei die wiederum grob zur Gemarkungsgrenze Ziegelhausen-Schönau anzusehen ist. Die als geeignet ausgewiesenen Windflächen bilden in etwa einen Streifen mit der Kammlinie, wobei Schönau den größten Anteil, Ziegelhausen den etwas kleineren Anteil (allesamt Eigentum des Landes Baden-Württemberg) , Neckargemünd an der Südostecke in viel kleinerer Größenordnung auch gemeindeigene Flächen einbringen kann.
Man spricht von insgesamt 600 ha - über 800 gedachten Fußballfeldern.
In dieser ausgewiesenen Fläche könnten evtl. 15 Windräder gebaut werden. Für jedes rechnet man großzügig mit 1 ha. Dazu kämen noch die Umgestaltung der Zufahrts- und Versorgungswege, ebenfalls großzügig mit 1 ha, in Summe also 2ha. Bei 15 Windrädern würde der Wald an Fläche also 30 ha hergeben.
Schon vor Jahren wurden aber auch die kommunalen Waldbesitzer ebenso aufgefordert, solche Flächen auszuweisen. Das ist bisher kaum geschehen, auch in Heidelberg nicht.
Das betroffene Gebiet zwischen Ziegelhausen, Kleingemünd, Schönau und Wilhelmsfeld befindet sich fast zu 100% im Besitz des Landes, das im Rahmen gültiger Baugesetze allein über die Nutzung entscheiden könnte.
Nun hat sich, was den Lammerskopf betrifft ein Konsortium zusammengefunden, bestehend aus den Stadtwerken Heidelberg, den Energiegenossenschaften Kraichgau, Starkenburg und Heidelberg. Sie haben sich beim Besitzer, dem Land Baden - Württemberg, um dieses "Leuchtturmprojekt" beworben. Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg hat am 20.4.23 dieser Projektteilnahme zugestimmt.
Ihre Argumente: Die Energiegenossenschaften sind bislang regional ausgerichtet, auch ein "regionaler Stromtarif" wäre u.U. denkbar. "Gewinne", die beispielweise von den Stadtwerken Heidelberg gemacht würden, würden 1:1 in hiesige Umweltprojekte gesteckt werden.
Im anderen Fall könnten finanzstarke Großgesellschaften diese Flächen schlucken. Das Land Baden - Württemberg muss als Alleinbesitzer diese Vergaben entscheiden.
Da dieses für Ziegelhausen einschneidende und wichtige Thema in den nächsten Jahren sicherlich zum kommunalpolitischen Politikum werden wird, soll auf dieser Seite dem/r Leser*in Gelegenheit gegeben werden, seine/ihre Meinung dazu zu schreiben.
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Friday's for Future begrüßt Windpark
Friday's for Future fordert die Umsetzung des Windparks "Lammerskopf" und fordert von OB Würzner mehr Unterstützung ein.
28.06.2023
Großes Potenzial auf dem Lammerskopf Stadtblatt, 12.7.23
Klimabürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain über einen möglichen Windpark auf dem Lammerskopf
Herr Schmidt-Lamontain, das Land möchte Windräder auf dem Lammerskopf bauen – warum unterstützt die Stadt Heidelberg dieses Vorhaben?
Raoul Schmidt-Lamontain
Weil wir als Kommune zu Energiewende und Klimaschutz unseren Beitrag leisten müssen. Mit der Abkehr von Öl und Gas wird unser Stromverbrauch steigen – zum Beispiel für Wärmepumpen und E-Mobilität. Wir müssen daher alle Möglichkeiten zur lokalen Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien ausschöpfen – und dazu gehört auch die Windkraft.
Aber ist es nicht widersprüchlich, für Klimaschutz und Windräder Wald zu roden?
Schmidt-Lamontain
Wenn ich viele Tonnen CO2 sparen kann, aber dafür Bäume fällen muss, ist das zwar schmerzhaft, kann in der Abwägung aber am Ende die sinnvollste Maßnahme sein. Es muss sich aber keiner Sorgen machen: Wir werden in Fragen des Landschaftsbildes und beim Natur- und Artenschutz genau hinsehen – und diese Untersuchungen werden bestimmen, wie viele Windkraftanlagen dort überhaupt entstehen können. Es werden auch keine hunderte Hektar Wald gefällt. Da werden leider von manchen Akteurinnen und Akteuren falsche Zahlen gestreut. Es ist klar: Jeder Quadratmeter Wald ist wertvoll, das geht immer in die Abwägung ein.
Warum baut man die Räder nicht in der Ebene?
Schmidt-Lamontain
Es gibt in unserer dicht besiedelten Ebene keinen Platz für mehrere Windräder – das wurde alles schon einmal geprüft und am Ende blieb keine Fläche übrig. Zum anderen ist die Windlast hier für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht ausreichend. Wir rechnen mit 30 bis 50 Prozent weniger Ertrag als auf den Höhen – und dann lohnt es sich schlicht nicht mehr.
Wie viel Strom könnte mit einem Windpark auf dem Lammerskopf denn produziert werden?
Schmidt-Lamontain
Die Potenziale dort sind sehr groß. Zum Vergleich: Mit einem einzigen Windrad kann man den Strombedarf aller privaten Haushalte in Ziegelhausen decken.
Und wer könnte so einen Windpark betreiben?
Schmidt-Lamontain
Wir sind nicht Herrin des Verfahrens, die Ausschreibung der Fläche läuft über das Land. Ein regionales Konsortium aus unseren Stadtwerken und mehreren Energiegenossenschaften bewirbt sich und als Stadt unterstützen wir dieses Bündnis. Wir sind überzeugt, dass der Windpark kommen wird – und dann macht es doch am besten ein regionaler Betreiber, der so intensiv wie möglich auf die Belange vor Ort eingeht und nicht ein Konzern, der nach der höchsten Rendite schielt.
Warum setzt die Stadt statt Windrädern nicht besser auf den Ausbau von Photovoltaik?
Schmidt-Lamontain
Es geht nicht um Windräder oder Photovoltaik. Wir brauchen beides, um so schnell wie möglich klimaneutral zu werden. Genauso wie wir weiterhin Gebäude sanieren, das Fernwärmenetz ausbauen und riesige Wärmepumpen bauen müssen. Die Windräder sind ein zentraler Baustein in diesem Konzept.
Weitere Infos und Antworten auf häufig gestellte Fragen unter www.heidelberg.de/buergerwindpark
Land kündigt Ausschreibung an
Konsortium begrüßt Anpassungen bei Ausschreibungskriterien für Windpark
Das Land Baden-Württemberg möchte eine Waldfläche am Lammerskopf oberhalb von Heidelberg-Ziegelhausen und Schönau zur Nutzung durch Windräder europaweit ausschreiben. Dabei sollen die Ausschreibungskriterien gegenüber der bisherigen Praxis angepasst werden. Forst BW hat angekündigt, die finanziellen Kriterien künftig bei allen weiteren Ausschreibungen von Forst BW mit 60 statt bislang 70 Prozent zu gewichten. Inhaltliche Kriterien fließen nun damit zu 40 statt bislang 30 Prozent ein. Zudem sollen landesweit alle Flächen mit mehr als 500 Hektar in kleinere Lose aufgeteilt werden. Die 600 Hektar große Fläche am Lammerskopf wird damit in zwei Losen ausgeschrieben. „Wir freuen uns, dass das Land seine Ausschreibungskonditionen überdacht und angepasst hat“, sagte Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg. Oberbürgermeister Eckart Würzner betont: „Ich freue mich, dass das Land die finanziellen Kriterien etwas zurücknimmt und lokalen Anbietern mit kleineren Flächen damit eher eine Chance bietet. Wir alle brauchen die Akzeptanz der Menschen vor Ort, wenn wir die Energiewende in der notwendigen Geschwindigkeit vorantreiben wollen.“ Die Stadtwerke Heidelberg, die Energiegenossenschaft Starkenburg, die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau und die Heidelberger Energiegenossenschaft hatten sich um die Pacht und Errichtung eines Bürgerwindparks beworben. Das Konsortium hatte ein Konzept für ein Sonderverfahren als Innovationsprojekt eingereicht, um einer europaweiten Ausschreibung zuvorzukommen. Das Land hatte dies abgelehnt. red "Stadtblatt" Heidelberg
Bürger- und Leuchtturmprojekt "Lammerskopf" vorerst gebremst!
Die Kommunen und lokalen Stadtwerke, Energiegenossenschaften bekommen die Flächen auf dem Lammerskopf nicht im billigeren Sonderverfahren. So hat "FORST BW", also das Land Baden - Württemberg entschieden. Die zu pachtenden Flächen werden standardmäßig ausgeschrieben. Dies mehrt die Aussicht für finanziell starke Interessenten, die Pacht zu erwerben.
Erklärung von Stadt und Stadwerken vom 3. Mai 2025
Presseveröffentlichung des lpkalen Bewerbungskonsortiums
Modifizierung der Ausschreibung
Noch im Mai gab es neue Nachricht aus Stuttgart von Forst BW:
Die Standardvergabe orientiert sich üblicherweise an 2 Bedingungen: Die Bewertung des finanziellen Hintergrunds des Bewerbers zählt zu 70%, die des Konzepts zu 30%
Hier stellt Forst BW nun eine Veränderung in Aussicht: Die finanzielle Stärke soll nun zu 60%, die des Konzepts zu 40% bewertet werden.
Zudem können größere Flächen in 2 Lose aufgeteilt werden.
Bis zum 19. Juli soll über Bewerbungen entschieden werden.
Information der Stadt Heidelberg zu Lammerskopf - Vorhaben
Geballte Erklärungsoffensive in der Steinbachhalle
Lange hat es gedauert bis die Stadtverwaltung als Bewerberin in einem Energiekonsortium und als Gemarkungsinhaberin den Bürgerinnen und Bürgern in Ziegelhausen das Projekt „Bürgerwindpark auf dem Lammerskopf“ facettenreich vorstellte. Pünktlich zum Bewerbungsschluss am 19. Juli organisierte das Umweltamt die Informationsveranstaltung.
Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain stellte in seiner Begrüßung das Veranstaltungskonzept vor: Viele, sich in den Gruppen wiederholende Impulsvorträge zu 4 verschiedenen Themenkomplexen sollten den beiden einführenden Redebeiträgen von ihm selbst und Herrn Thies, dem Vertreter von Forst BW folgen. Ergebnisse aus den Gruppen sollten am Ende „blitzlichtartig“ allen 400 Anwesenden vorgestellt werden. Das Veranstaltungsformat sah weniger den Dialog zwischen Befürwortern und Gegnern von Windparks und deren Austausch von Argumenten im Vordergrund sondern die Erklärungsbeiträge im Zeitanteilverhältnis von 9:1.
Nicht nur Ziegelhäuser und der vollständige Ziegelhäuser Bezirksbeirat waren gekommen, auch Stadträte ließen sich informieren: Frank Wetzel, Dr. Ursula Röper und Sahin Karaaslan von den Grünen, Mathias Kutsch und Dr. Jan Gradl von der CDU, Dr. Anke Schuster und Adrian Rehberger (SPD), Hildegard Stolz (Bunte Linke) und Bernd Zieger (Die Linke) wurden gesichtet, Rhein – Neckar-Fernsehen, eine Organisationsfirma und auch die Polizei.
Schmidt – Lamontain begründete die Notwendigkeit von regionaler Stromerzeugung durch Windräder, da sich Bürgerinnen und Bürger durchaus mit „ihrem Strom“ besser identifizieren könnten zeigte sich zugleich enttäuscht über die Festlegung des Verpächters (Land Baden-Württemberg), keine regional orientierte Sonderausschreibung durchzuführen. Allerdings fehlten zum aktuellen Zeitpunkt noch sehr viele Fakten, die sich im Laufe des Prozesses ergäben.
Herr Thies von Forst BW beschrieb die Aufgabe der Landesbehörde als „multifunktionale Waldwirtschaft“. Dazu gehörten auch die Erzeugung regenerativer Energien, wo es vertretbar wäre.
Projektiert sind 500 Anlagen im baden-württembergischen Staatswald bis zum Jahr 2025, dies entspräche 1,8% der Fläche.
Dies würde im Angebotsverfahren durchgeführt mit Chancengleichheit für alle Bewerber, für alle gälten die gleichen Regularien. Hauptkriterien bei der Vergabe seien zu 60% das finanzielle Angebot und zu 40% eine zielführende Projektplanung.
„Windhöffigkeit“ – ist die Beschreibung für den üblichen Windstrom an einem Standort. Die größte „Windhöffigkeit“ ergibt auf Heidelberger Gebiet auf der Lammerskopf-Sitzbuche-Linie, auf dem Königstuhl und auf dem Kamm zwischen Handschuhsheim/Dossenheim und Ziegelhausen.
In folgenden Gruppen stellten Experten wiederholend ihre Teilthemen vor und beantworteten Fragen der Zuhörer, Dialoge aber waren nicht vorgesehen.
In der Gruppe „Schall, Infraschall und Auswirkungen auf den Menschen“ stellte Daniel Bötsch Studien und Erfahrungen dazu vor. 600 m 700 m Abstand vom hohen Windrad würden die Bedingungen für normale Wohngebiete erfüllen, kürzere Abstände seien in Ziegelhausen nur partikulär gegeben (Bärenbach-allerdings mit großem Höhenunterschied). Zu dem Phänomen „Infraschall“ gebe es verschiedene Studienergebnisse: Die 16 – 20 Hertz – Wellen würden laut einer Studie des LUBW (Landesanstalt für Umwelt Baden – Württemberg) Stress, aber auch Wohlbefinden erzeugen können.
Den größten Zulauf konnte der Themenkomplex „Naturschutz“ verbuchen. Die Referenten sahen in zu verdichtendem Erdreich bei sinnvoller Anlage wenig Gefahr für Grundwasser und Starkregenfolgen. In der Hauptsache aber müssten die Betreiber, denen eine Standortfläche zugewiesen wurde, renommierte Untersuchungsbüros beauftragen, die Gegebenheiten und Bedingungen für Artenschutz und Walderhalt zu prüfen.
In dieser Gruppe entspann sich auch der größte Diskussionsbedarf mit Gegnern des „Lammerskopf-Projektes“, die die Vernichtung von Baumen als kontraproduktiv zum Naturschutz beurteilten. Ein Blick in den Pfälzer Wald würde zeigen, dass es auch anders ginge.
Im Bereich „Anlagentechnik“ wurde neben den riesigen Ausmaßen der Windräder auch der weitere Prozess vorgestellt, nachdem die konkrete Projektplanung von 2024 – 2026 dauern sollte, abgelöst von der Bauphase bis 2027 und dem Betrieb ab 2028 auf mindestens 25 Jahre.
Die Arbeitsziele der letzten Gruppe steht natürlich auf sehr tönernen Füßen, sollte das regionale Bewerberkonsortium nicht zum Zuge kommen. Micha Jost (Starkenburg – Energiegenossenschaft), Florian Oess (Energiegenossenschaft Kraichgau) und Andreas Gißler (Energiegenossenschaft Heidelberg) sollten für ihre Genossenschaften einen 51% - Anteil erhalten, die andere mindere Hälfte sind den Stadtwerken Heidelberg und „Trianel“ zugeordnet. M. Teigeler von den Stadtwerken bezifferte das Gesamtvolumen auf 100 Mio €. Micha Jost berichtete von positiven Erfahrungswerten aus der Darmstädter Umgebung und dem „Greiner Eck“, wo die Kassen für die Energiegenossen durchaus klingeln. Die Stadtwerke Heidelberg könnten den produzierten Strom durchaus für Wärmepumpen-Großprojekte, z.B. in Form einer Flusswasser-Wärmepumpe, gebrauchen.
Fazit: Es wurden dem Zuhörer sehr viele Einzelheiten dargeboten, Hauptkritik aber war, dass offenbar alles schon beschlossen wäre und die Bürger*innen niemals eine echte Mitsprache gehabt hätten. Auch diese Veranstaltung hätte dies nicht zum Ziel zum gehabt. Entscheider aber sind Landesbehörden.
Eine Stimme beklagte die tatsächlich steigenden Zulassungen von SUV’s in unserer Gesellschaft, den wieder deutlich gestiegenen Urlaubs-Flugverkehr, den allgemein hohen Energieverbrauch im Verkehr und Gebäudeheizung. Gleichzeitig machten sich Viele gegen neue Formen der Energiegewinnung stark und stellten den Naturschutz in den Vordergrund. Das passe vielfach nicht zusammen.
Ziegelhäuser fühlen sich beim Lammerskopf übergangen
Die Stadtverwaltung hatte das Thema nicht mal auf die Tagesordnung der Bezirksbeiratssitzung gesetzt. Der fordert nun mehr Informationen zu dem Projekt.
Heidelberg. (han) Natürlich habe man unterschiedliche inhaltliche Ansichten, wenn es um den Windpark auf dem Lammerskopf geht, räumte Klaus Fanz (Grüne) bei der Sitzung des Bezirksbeirats Ziegelhausen direkt zu Beginn ein. Aber dass die Stadtverwaltung das Thema nicht einmal auf die Tagesordnung für die Sitzung des Bezirksbeirats gesetzt habe, gehe überhaupt nicht.
Peter Schlör von der CDU äußerte sich sogar noch schärfer: "In meinen 20 Jahren im Bezirksbeirat habe ich noch nie so einen großen Fauxpas erlebt", empörte er sich. Es sei ein "Unding", dass das Gremium über ein Thema von solcher Tragweite nicht diskutieren dürfe. Fanz wunderte sich, weshalb die Pläne nicht im regulären Umlaufverfahren besprochen wurden, also zuerst an den Bezirksbeirat, dann an die zuständigen Ausschüsse und zum Schluss in den Gemeinderat gelangten. "Es ist eine grundlegende politische Entscheidung, inwiefern die Bezirksbeiräte einbezogen werden", erklärte daraufhin Sitzungsleiter Sven Richard von der Stadtverwaltung.
In der mangelnden Information vonseiten der Stadt sah Schlör auch eine verpasste Chance für die Ziegelhäuser Bürger, sich aktiv in das Verfahren einzubringen: "Auch als Grundstücksbesitzer möchte ich doch wissen, ob ein Windpark neben mich gebaut wird." Stattdessen habe er als Bezirksbeirat alle Informationen nur über die Medien beziehen müssen: "So können wir als Bezirksbeirat doch nicht arbeiten." Die geplante Informationsveranstaltung am 19. Juli sieht er derweil auch kritisch: "Die Gefahr ist, dass dort nur Pro-Stimmen zu Wort kommen werden."
In einer Stellungnahme, die der RNZ vorliegt, fordern er und Bezirksbeiratskollege Fanz daher: "Hierfür benötigt man zwingend entsprechende Informationen, um die Bürgerschaft informieren zu können, damit diese sich ein eigenes Bild der Sachlage machen kann." Nur dann könne er seinen Pflichten als Bezirksbeirat nachkommen. Vor allem in Ziegelhausen sei das Thema doch besonders relevant.
Der Unmut über die mangelnde Informationspolitik der Stadt zog sich parteiübergreifend durch den Bezirksbeirat. Auch Oliver Wolf von der FDP bemängelte die fehlende Bürgerbeteiligung, gab aber zu bedenken, dass "wir als Bezirksbeirat uns damit abfinden müssen, dass wir nicht mitreden dürfen".
gegen die Errichtung von Windrädern auf dem Lammerskopf-Münchel-Gebiet durch die Bürgerinitiative "NOW"
Freitag, 23.6. um 18.30 Uhr auf dem Büchsenacker
Sternwanderung
am 8.7.2023 ab 13,30 Uhr Kuchenblech
Treffpunkt und Kungebung 16.00 Uhr Münchelhütte
CDU beantragt "Runden Tisch" für Lammerskopf-Vorhaben
Die Fraktionsvorsitzende der CDU - Gemeinderatsfraktion, Prof. Dr. Nicole Marme, hat einen "Runden Tisch" auf Gemeinderatsebene beantragt, der künftige Entwicklungen bei einem möglichen Windpark begleiten soll. Diesem Gremium sollen auch Vertreter von Naturschutz- und Umweltorganisationen wie BUND oder NABU angehören,
Der Kreisvorstand der CDU lehnt den Windpark "Lammerskopf" ab. - 21.August 2023
Landtagsabgeordnete von B90 / Die Grünen machen sich ein Bild von der Lammerskopf – Münchel – Landschaft.
Die Veranstalterin, MdL Theresia Bauer, hatte für den 14. Juni kompetente Umweltaktivisten aus vielen Richtungen zu einem Spaziergang im Gebiet ausgewiesener Windpotential-Flächen eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Betrachtung der Kammlinie zwischen Ziegelhausen und Schönau, die sich auf 6,5 km erstreckt, die man zum Teil erwanderte und vor allen Dingen vor Ort besprach.
Alle 25 Beteiligten, Grüne, BUND- und NABU- Vertreter, Mitglieder der Energiegemeinschaft „Kraichgau“, „Fridays for Future“ waren sich darin einig, dass Windkraft unmittelbar nötiger Teil zum Energiemix ist. Allgemein wurde auch kritisiert, dass in den letzten Jahren die Projekte nicht vorangetrieben wurden.
BUND (Amany von Oehsen) und NABU stellen allerdings den Standort Lammerskopf-Münchel in Frage, da inmitten von sogenannten „Flora-Fauna-Habitat“- Gebieten in einem intakten Waldsystem Einschnitte vorgenommen werden sollen, die gerade die vorhandene Tierwelt hart träfe. Anderswo in Baden-Württemberg gebe es Hügel- oder auch Berggebiete, die ökologisch nicht so wertvoll seien.
Dem hielt Stefan Geisler von der „Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau“ entgegen, dass von 600 ha ausgewiesener Fläche wahrscheinlich nur 1% gebraucht würde. Gerade die Bürger*innen in Heidelberg und Neckartal-Kraichgau-Odenwald könnten aus dem vorgesehenen lokale Projekt auch unmittelbaren Nutzen ziehen.
Die grünen Abgeordneten Theresia Bauer und Andre Baumann ließen keinen Zweifel an der Notwendigkeit von Windkraftwerken in der Region, auch auf Bergkämmen, will man die Energiewende realistisch vorantreiben, um die vorgegebenen Ziele der Maximal - 1,5 Grad - Erderwärmung im Land erreichen. Auch zeige die in der Öffentlichkeit aggressiv geführte Debatte um den Einsatz von Energie bei der Gebäudeheizung mit dem Ergebnis weiterer jahrelanger Verschiebung der Ablösung von Gas und Öl, dass der Energieträger Strom immer wichtiger werde.
Einig waren sich die Befürworter, dass vor Genehmigung und Bau intensive Analysen im Hinblick auf Natur- und Umweltschutz stattfinden müssen. Ein Ergebnis dessen könnte sein, dass die 15 Windräder nicht nebeneinander aufgestellt würden, sondern dass man auf der 6,5 km langen Strecke
ökologisch wertvolle Flächen ausspart. Sollten unabhängige Analysten im Extremfall zum Ergebnis kommen, dass der Bergkamm in Gänze nicht geeignet ist, würde das Gesamtprojekt nicht realisiert werden.

Stefan Geisler BürgerEnergie Kraichgau
Amany v. Oehsen - BUND

Bürgerwindpark Lammerskopf: Gemeinderat gibt klares Votum zur Unterstützung ab
Auf dem Lammerskopf im Osten Heidelbergs möchte ein Konsortium aus Stadtwerke Heidelberg und regionalen Energiegenossenschaften einen Bürgerwindpark realisieren – und hat dafür nun die klare Unterstützung des Heidelberger Gemeinderats erhalten. In seiner Sitzung am 20. April stellte sich das Gremium fast einstimmig – bei nur zwei Gegenstimmen – hinter die Projektpläne und bestätigte damit einen vorangegangenen Beschluss des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität vom 29. März. Geplant sind 10 bis 15 Windkraftanlagen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Anlagen an vergleichbaren Standorten könnte damit der Jahresstrombedarf von der Hälfte bis zu drei Viertel aller Heidelberger Haushalte gedeckt werden. In Heidelberg gibt es aktuell rund 80.000 Haushalte. Der Gemeinderat bekräftigte mit seiner Entscheidung, dass der Windenergieausbau auf Heidelberger Gemarkung einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung und zum Klimaschutz darstelle. Bei der Fläche am Lammerskopf, die durch den Landesbetrieb ForstBW verpachtet wird, befürwortet der Gemeinderat daher, dass das Areal in einem Sonderverfahren als „regionales Leuchtturmprojekt“ an das Bieterkonsortium vergeben wird – so werde eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in der Region möglich. Die Realisierung des Windparks inklusive des Baus von Zufahrtswegen solle äußerst schonend und behutsam sowie minimal invasiv für die Natur- und Tierwelt erfolgen.
Broschüre "Bürgerwindpark"
Zukunft des "Lammerskopf" - mit und ohne Windräder
Windräder auf dem Lammerskopf und Umgebung sind zu befürworten unter der Voraussetzung, dass dieser regional produzierte Strom in die Region fliesst mit Hilfe des hiesigen Konsortiums als Betreiber. Regionale Stromproduktion in Bürgerhand - und möglichst in nicht-Gewinnorientierter Genossenschaft wie z.B. der HEG - ist der Weg in eine unabhängige und preisgünstige Versorgung. Es macht keinen Sinn, Grosskonzernen die Energieproduktion zu überlassen, die dann später Bedingungen diktieren. Schon gar nicht aus einem womöglich unsicheren Ausland - nach dem Nordstream-Desaster sattsam bekannt.
Gefühlt habe ich volles Verständnis für Einwände aus Bereichen wie Naturschutz, Naherholungsgebiet bis schwer zu ertragendem Anblick der Windräder. Als Anwohner, der mindestens ein Mal wöchentlich zum Lammerskopf hoch geht sehe ich aber einen Wald, der als wirtschaftlich betriebene Holzplantage leidet und im Klimawandel keine Zukunft mehr hat. Diese Erkenntnis tut weh. Wir müssen uns nach aktuellem Stand der Wissenschaft klar machen, dass es diesen Wald in absehbarer(!) Zeit so nicht mehr geben wird, ob mit oder ohne Windräder. Wenn wir uns und insbesondere unseren Nachfahren die Chance auf einen wie auch immer nachwachsenden, resilienteren Wald geben wollen müssen wir die Windräder schnell bauen, müssen das Wohnen schnellstmöglich klimaneutral machen und die Transformation in Industrie und Verkehr schnell schaffen. Wie oft sollen denn noch die Wetterdaten der letzten Jahre und Jahrzehnte präsentiert werden, bis man verstehen wird, dass die Zeiten für romantisierende Waldgefühle oder dörfliche Befindlichkeiten endgültig vorbei sind. Das Zeitfenster, in dem der Ausstoss von Treibhausgasen noch reduziert werden kann um das 1,5°-Ziel zu erreichen schliesst sich in den nächsten Jahren. Schätzungen heute gehen von 2,5 - 3 Grad Erwärmung aus, für heimische Bäume mit einem Weiterleben nicht vereinbar.
"Nach mir die Sintflut" bekommt eine krasse neue Bedeutung und sollte all denjenigen zu denken geben, die sich an ihr heutiges Naherholungsgebiet klammern, jetzt die sich drehenden Windräder nicht sehen wollen oder sich an der - momentan noch erlebbaren - Tierwelt erfreuen. Wir müssen handeln und uns mit teils unangenehmen Veränderungen im Alltag arrangieren - auch wenn das heute ca. 5 - 10 ha (600 ha misst das gesamte zur Verfügung stehende Gebiet !) zukunftsunfähigen Wald kostet. Es sei denn die grassierende Egozentrik findet eine Mehrheit und fährt sogar die Ellenbogen gegen die eigenen Nachkommen aus.
Frau Bürgermeisterin Pfahl, Neckarsteinach (Zitat RNZ vom 06./07.05.23): "wenn wir nichts (gegen die Windräder) unternehmen, gehen wir unter" . Andersrum wird ein Schuh draus !
Dr. Bernhard Boll
Heidelberg - Ziegelhausen
18.04.2023 Lukas Weber, Heidelberg
Plädoyer für Windräder auf Bergkämmen wie Lammerskopf
Windpark auf dem Lammerskopf
Müssen Gas geben!
Die'Stadträte von Heidelberg haben sich fast einstimmig für das Windparkprojekt Lammerskopf ausgesprochen. Das war nach der sorgfältigen Vorarbeit der beteiligten Gruppen auch nicht anders zu erwarten. Bedenklich stimmt mich aber die Argumentation der BUND-Gruppen Heidelberg, Steinachtal und Neckargemünd. Sie haben da eine gefährliche Nähe zur AfD gezeigt. Ein FFH-Gebiet ist nach den neuesten Richtlinien der Bundesregierung kein Ausschlusskriterium mehr für einen Windpark. Wir müssen jetzt mit oder ohne Atomenergie einfach mächtig Gas geben, um den Klimawandel noch einigermaßen erträglich zu gestalten. Das haben viele ,,Naturschützer" und auch AfDler immer noch nicht begriffen. Denen möchte ich gerne das Buch von Jonas Schaible ,,Demokratie im Feuer" empfehlen. Gerne biete ich Bedenkenträgern für Windräder im Wald einmal eine Wanderung und Besichtigung bestehender Windparks im Odenwald an. Dann kann man sich überzeugen, wie gut die Windräder sich in die Landschaft und Fauna einfügen.
Ulrich Pfeiffer, Schwetzingen
Nutzen?
Von den klimatischen Nachteilen auch ökologischer Natur hat man bisher von politischer Seite nichts gehört, nur vom angeblichen Nutzen.
01.04.2023 Susanne Klug, Schriesheim
Auf dem Lammerskopf sollen sich bis zu 15 Windräder drehen
Bereits vor einigen Jahren wurden die Flächen, auch am Lammerskopf diskutiert. In einem Ergebnisbericht vom 17. Dezember 2015 wurden die Stimmen der Online-Beteiligung zum Teilflächennutzungsplan im Auftrag der Stadt Heidelberg dokumentiert (zu finden auf der Webseite des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim).
Die Stimmen, die sich gegen Windturbinen in diesem Gebiet aussprechen, sind in der Mehrzahl und sie haben gute Argumente u. a. bezüglich Landschaftsbild, Ästhetik, Denkmalschutz, UNESCO-Weltkulturerbe, Gesundheit und Lebensqualität, Infraschall, Schlagschatten, Stroboskobeffekt, Beleuchtung, Lärm, Abstand zu Wohngebieten, Naturschutz, Vogel-/ Tierschutz, Flächenverlust/-versiegelung, Waldrodung, Wasserschutzgebiete, Wirtschaftlichkeit, mangelnde Windhöffigkeit, Stromproduktion, Kosten-Nutzen-Verhältnis, geringer Beitrag zur Energiewende, Subventionen / Lobbyismus Verstrickung von Politik, Wirtschaft und Umweltverbänden, Schwierige Zugangswege, Belastung spezifischer Ortschaften, Auswirkungen auf Flugverkehr.
Diese Argumente haben auch heute noch Gültigkeit. Werden sie auch berücksichtigt werden? Selbst aus der Sicht des BUND Heidelberg sei das Gebiet von hohem Wert für den Artenschutz.!
Der Erhalt der hiesigen Waldgebiete ist meiner Meinung nach wertvoller für den Klimaschutz als deren Zerstörung. Der Schutz der Anwohner vor gesundheitsschädlichen Lärm-Immissionen muss diskutiert werden!
Industrieanlagen
Allen Befürwortern der Windindustrieanlagen im Gebiet Lammerskopf empfehle ich einen ausführlichen Spaziergang in dem Gebiet mit seinen herrlichen, über hundert Jahre alten Laubmischwäldern und dem einmaligen Erlebnis, auf Heidelberger Gemarkung keinen Verkehrslärm zu hören.
Und dann mögrn Sie das Gutachten von Dieter Teifel vom UPI zu "Windkraftwerken im Wald, Bewertung und Alternativen" lesen, ich zitiere einige Auszüge:
"bei Standorten im Wald müssen in der Regel neue Zufahrten angelegt werden. Dazu müssen Waldwege auf eine befahrbare Breite von 4,5 m und eine Durchfahrtsbreite von 6,5 -7 m (gerade Strecken), in Kurven bis zu 20 m Durchfahrtsbreite ausgebaut werden. Die dazu notwendigen Flächen müssen gerodet werden. Für den eigentlichen Standort einer Windenergieanlage muss eine Fläche von ca. 6500 m² gerodet werden. Da die Neigung dieser Fläche höchstens ein Prozent betragen darf, müssten bei den Standorten im Odenwald aufgrund der Topografie erhebliche Einschnitte in Form von Geländenivellierungen durchgeführt werden."
Bei den geplanten Dimensionen ist das kein Wald mehr, sondern eine Industrieanlage. Der zu erwartende Nutzen von 20% mehr Ertrag im Vergleich zu einem Windrad in der Ebene steht in keinem vernünftigen Verhältnis zu diesem massiven Eingriff.
Helmut Rauch
In Heidelberg-Ziegelhausen gibt's das nicht.
Da legt der Gemeinderat handstreichartig fest, sich an Windradprojekten auf städtischer Gemarkung zu beteiligen. Für Ziegelhäuser und Schlierbacher gab es weder Information noch Mitsprache, während die Steinachtalgemeinden andere Wege gingen. Dort wurden/werden die Bürger informiert und es wurde/wird Transparenz geschaffen. Von wegen "hinten im Odenwald", die sind den Städtern ganz schön voraus.
Manfred Hartmann
Heidelberg-Ziegelhausen
31.3.2023 Vanessa Krieger, Heidelberg
Mit trauriger Seele
Das Waldstück zwischen Münchel und Sitzbuche, zu Schönau-Schafbachtal gehörig ist eines der schönsten Gebiete entlang der Wege vom Münchel zur Lindenhütte. Erholung pur - am besten am früheren Morgen, wenn gegenüber die Sonne hochsteigt. Die Menschen in unserer Hektikwelt brauchen das. Nun steht der gesamte Bergkamm im Gerede, Standort für Windkraftwerke zu werden. - Aber doch nicht hier! Aber wo sonst?
Unsere Politik und Gesellschaft hat beschlossen, die Atomkraft und die fossile Verbrennung hinter sich zu lassen. Die Alternativen und die Zukunft sind Windkraft und Solardächer - gerade dort, wo der Wind bläst, also auch im Landeswald zwischen Schönau und Heidelberg. Doch nicht nur die Optik wird Probleme bereiten: Die Kraftwerke müssen ja irgendwie dorthin gebracht und versorgt werden. Mit dem Hubschrauber? - Nein, wohl über auszubauende Waldstraßen. Diese ökologischen Eingriffe erhöhen andere Gefahren wie Folgen von Starkregen und die Verschlechterung des Tierlebens.
Mit trauriger Seele bin ich der Hoffnung, dass ein Zusammenwirken von Forst, Ingenieuren, Bürgern das Schlimmste verhindern könnte.
02.04.2023 Rainer Erlter Heidelberg
Jahrhundertthema Klimaschutz und der Lammerskopf
So ziemlich alles, was Frau Klug in ihrem Leserbrief schreibt, trifft zu. Es trifft aber auch zu, dass sich unser Planet wegen der Klimaerwärmung schon lange begonnen hat zu verändern. Grundwasserknappheit auf den landwirtschaftlichen Flächen, damit verbunden ist die Tatsache, dass in Deutschland nur noch 1 Baum von 5 en vollständig gesund ist. Welche Bäume und Pflanzen sollen denn in Zukunft für die Erzeugung von Sauerstoff zuständig sein? Die Ernteausfälle treiben die Preise für die entsprechenden Erzeugnisse dauerhaft nach oben. Die Kleinklimas sind besonders in unseren Städten ungesund. Der Treibhauseffekt insgesamt und Schutz- und Reparaturmaßnahmen werden derzeit in Deutschland auf nahezu 1 000 Milliarden Euro geschätzt. Die Verhältnisse auf unserem Planeten überhaupt werden umgestülpt: Riesige Eisberge tauen, weltweite Hochwässer drohen, einige Starkregenereignisse haben mehrere hundert Menschen auch bei uns mit dem Verlust des Lebens oder Hab und Gut bezahlen müssen. Nebenbei – in dieser Situation „gelingt“ es unserer Politik bis heute nicht, Klimaschädlinge im Verkehr durch Tempolimits etwas zu zügeln.
Änderung unseres Energieverbrauchs muss stattfinden, die Verbrennung von Gas, Öl, Kohle, Holz muss aufhören, weil sie gigantische Mengen von CO2 erzeugt. Solarenergie, Geothermie, Wasser- und Windkraft sind die Zukunft.
Ein Windpark auf dem Lammerskopf könnte eine Stadt wie Heidelberg nahezu vollständig versorgen, aber er schneidet auch massiv in bestehende und funktionierende Ökosysteme ein. Er bringt aber auch 25% mehr Strom als Windräder in der Rheinebene.
Sollte eine Entscheidung für den Lammerskopf als Standort fallen, würde die Arbeit erst beginnen, nämlich dieses massiv einschneidende Vorhaben –wenn möglich- mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen.
"Nicht jede Stadt braucht eigene Windräder"
Interview mit dem Leiter des Heidelberger Umwelt- und Prognoseinstituts (UPI) Dieter Teufel in der "Rhein-Neckar Zeitung" am 1.4.2023. (kostenpflichtig)
"Windkraftwerke im Wald" - Studie des UPI vom März 2023
BUND Heidelberg und Steinachtal für Umwelt und Naturschutz
Stellungnahme zum Projekt Lammerskopf
1.6.2023