Frühere Mühlen in Ziegelhausen
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Symbolbild - Foto Fanz

[Klaus Fanz, August 2020]

 

Die Erfindung und der Einsatz der Dampfmaschine stellte die Handwerkswelt weltweit auf den Kopf und öffnete die Tür zum Industriezeitalter.

Vorher waren Handwerker und Hersteller auf Naturkräfte wie fließendes Wasser oder Wind, Tier- und eigene Muskelkraft angewiesen – mit allen Nachteilen wie z.B. fehlender Wasserströmung.
Das Steinbachtal in Ziegelhausen ist etwa 2 km lang und weist auf dieser Strecke ein Gefälle von etwa 70 m auf, wie geschaffen für Mühlen, die von Wasserschaufelrädern angetrieben werden.

Lässt man das Wasser auch noch in einem Mühlkanal hindernisfrei fließen, so erhöht man die Wirksamkeit deutlich. Heute ist vom Mühlkanal kaum mehr etwas zu sehen, er wurde kurz nach dem Zusammenfluss der beiden Bäche unterhalb des Apfelskopfes vom Steinbach abgetrennt und floss unterhalb des westlichen Berghangs, bediente unterwegs die Mühlräder und vereinigte sich im Bereich der Neckarschule wieder mit dem Steinbach, der im Wesentlichen neben der heutigen Peterstaler Straße im Talgrund dahinfloss – offen, heute zum größten Teil verdohlt. Der "Mühlweg" weist heute noch darauf hin, wo Mühlen einmal standen. . Detailreiche Informationen dazu hat Herr Tobias Staedtler aufgeschrieben.

Die Anzahl der Mühlen war relativ groß. Sie dienten verschiedenen Herstellungsprozessen. Diese hat man aber öfter gewechselt, je nachdem, was gerade gebraucht wurde. Übrigens gibt es über die Anzahl der Mühlen verschiedene Zahlen. Dies ist dadurch begründet, dass ein Mühlgebäude oft 2 "Mühlgänge" , also auch zwei Wasserräder besaß

Gemeinsam ist /war allen Mühlen die Übernahme der Bewegungsenergie des Wassers durch Schaufelräder. Danach mit einer Welle ins Mühleninnere geleitet, bediente diese Rotation ein wahres Wunderwerk von hölzernen Zahnrädern, Stirnrädern, Wellen, Nockenwellen, Riemenrädern. Diese Getriebe waren schon im Hinblick auf Drehmoment und Umdrehung veränderbar.

 

Anwendung: Zerkleinern, „Mahlen“

  • Getreide
  • Schälen/Pelden von Getreide
  • Holzkohle, Salpeter, Schwefel (Pulver)
  • Gips, Gestein
  • Gerbmittel wie Baumrinde

Dazu wurden 2 Mühlsteine benötigt, ein Grundstein und ein Läuferstein. Hohe Qualität ergaben Porphyr und Granit, mindere Mühlensandstein. Ab dem beginnenden 19 ten Jahrhundert begann die Walzentechnik ihren Siegeszug. Sie war viel effektiver. Zum "Schälen" der Kerne wurden spezielle Mühlsteine mit größerem Abstand benutzt.

Die Bewegungsenergie trieb dann auch Transportmittel und Schüttelroste an.

 

Anwendung: Auspressen

  • Saaten
  • Ölfrüchte
  • Obst

Über geschickte Zahnradtechnik trieb die Rotation Pressspindeln oder Hebelbäume an.

 

Anwendung : Walken, Verdichten

  • Tuch
  • Wolle
  • Leder

Gewebe, das elastisch und weich sein soll, bedarf der Verdichtung. Zunächst erledigten dies viele Menschen mit ihren Füßen. Dann aber ersetzten wasserangetriebene „Stampfmaschinen“ diese Aufgabe.

 

Anwendung; Hammerschmiede

Selbst der stärkste Schmied freute sich über die mit einer Nockenwelle  erzeugte Unterstützung.

  • Metall
  • Leder
  • Gestein

Anwendung: Schleifen und Polieren

  • Grob- und Feinschliff von Metallteilen (Bestecken, Waffen, Werkezugen, Beschlägen)
  • z.T. Holz

 

Anwendung : Papierherstellung

  • Hadern bei der Papierherstellung (mit einer Stampfvorrichtung)

 
Anwendung: Holz Sägen

  • Antrieb der Gattersäge, die den Stamm längs zerlegt

 

Anwendung Wäschereien

  • Antrieb von "Wäscheschleudern" und Zentrifugen aus Holz

 

Anwendung Generatoren

  • Antrieb von Generatoren zur Stromerzeugung
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Hosefelderei WEITER

Untere Pulvermühle WEITER

Grenzmuehle WEITER

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Walkmühle


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Schleifmühle WEITER

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